Wie alles begann ….

Wir waren als Eltern selbst immer auf der Suche nach einem geeigneten Hotel, wo wir unsere Kinder erleben konnten, gemeinsame Zeit mit ihnen zu verbringen und bei tollen Aktivitäten die eine oder andere Fähigkeit an den Kindern zu entdecken und die Kinder an uns. Wir wurden aber nie recht fündig nach unseren Erwartungen und mussten uns in klassischen 5 Sterne Luxus-Hotels alle benehmen und vornehm kleiden oder wir kamen in Miniclubhotels unter, wo die Kinder schon ab 3 Monaten abgegeben werden konnten, damit Eltern ihre Freiheit genießen können. Wir fanden das fürchterlich und erschreckend zugleich, da wir ja unsere wertvolle Zeit mit den Kindern verbringen wollten. Anfangs wollten unsere Kinder aus Schüchternheit nie in solche Miniclubs gehen. Nach einigen Tagen hatten sie aber Mut gefasst und waren dann für uns verloren. Wir fühlten uns als Eltern allein gelassen. Klingt komisch, war aber so. In den Kinderhorten oder Clubs war den ganzen Tag über für Action und Unterhaltung gesorgt und – was uns ein besonderer Dorn im Auge war - früher oder später sind die Kinder auch immer an den Bildschirmspielen verschwunden. Zuhause versuchten wir stets die Bildschirmzeit auf ein Minimum zu reduzieren, im Cluburlaub rückte sie teils in den Vordergrund des Animationsprogramms, was dann ärgerlicherweise wieder zu Hause zu neuen Diskussionen führte.  Was uns jedoch am meisten bei unserer Rückkehr nach Hause verwundert hat, waren die komplett unterschiedlichen Erzählungen von den Urlaubserlebnissen: die Kids vom Cluberlebnis und wir Eltern von einer einsamen Wanderung. Jeder hatte ein anderes Urlaubserlebnis, obwohl wir gemeinsam in den Familienurlaub gefahren sind?


Aus all diesen Erfahrungen fragten wir uns, ob es kein Konzept geben kann, wo Kinder und Eltern gemeinsam auf ihre Kosten kommen und als Familie zusammen einen tollen Urlaub erleben können. Einen, der gemeinsame Erfahrungen schafft und nicht wie in unserem Fall vier verschiedene Urlaubserlebnisse?  Also haben wir uns überlegt, wie wir in einer neuen Hotelausrichtung all diesen Anforderungen gerecht werden können. Der ausgearbeitete Vorschlag, der in wenigen Worten diese unsere Anforderung beschreiben sollte, fiel dann auf die drei Wörter ICH HABE ZEIT. Als dann noch die Erklärung der fehlenden 2 Stunden im Uhr Logo dazukam, wo sich jeder in den vermissten Momenten mit den eigenen Kindern wiederfindet, waren alle unsere Entscheidungen im architektonischem Sinne und in der Dienstleistung immer der folgenden Fragestellung unterworfen: was bringt es der Gastfamilie an Mehrwert in Zeitform und im Zusammensein? Wie können wir gemeinsame Zeit beim Essen generieren (z.B. durch weniger Buffetangebot oder Kindergetränke bereits am Tisch) und wie kann man gemeinsame Zeit im Schwimmbad erlebbar machen (indem man eine breite Rutsche für die ganze Familie macht oder Ruhekojen anstelle von Einzelliegestühlen) oder wie kann man mit eigenen Händen ein Holzschwert oder einen Zauberstab bearbeiten, bunt bemalen und mit Edelsteinen wertvoll machen und dabei die Fähigkeiten von Kindern und Eltern gemeinsam zu einen Kunstwerk verfeinern?


Das ICH HABE ZEIT sollte sich von den ich-bezogenen Wahrnehmung von Freizeitgestaltung, die ja durchwegs egoistisch angesehen werden kann, hinbewegen zur gemeinsamen Achtsamkeit der Bedürfnisse aller Familienmitglieder- dazu nehme ich mir die Zeit.

Gastgeber Karin & Arnold